Linksventrikuläre Segmente für Echokardiographie und Herzbildgebung
Standardisierte myokardiale Segmentierung für Echokardiographie und Herzbildgebung
Kardiovaskuläre Bildgebungsverfahren haben sich in den letzten Jahrzehnten schnell entwickelt. Das Repertoire an verfügbaren Methoden umfasst die Echokardiographie, die kardiovaskuläre Magnetresonanztomographie (Herz/Kardio-MRT), die kardiale Computertomographie (CT), die Single-Photon-Emissions-Computertomographie (SPECT), die Positronen-Emissions-Computertomographie (PET) und die Koronarangiographie. Diese Verfahren zielen darauf ab, das Myokard abzubilden sowie Wandbewegungen und Myokardperfusion zu beurteilen. Aufgrund der unterschiedlichen Stärken, Einschränkungen und klinischen Anwendungen dieser Verfahren entwickelten sich die Definitionen von Herzebenen, ventrikulären Segmenten und koronararteriellen Territorien jedoch unterschiedlich. Dies führte zu Schwierigkeiten beim Vergleich von Untersuchungen in der klinischen Praxis und Forschung. Daher haben die American Heart Association (AHA) und die European Society for Cardiology (ESC) eine Standardisierung für die ventrikuläre Segmentierung, Nomenklatur und Zuordnung der koronararteriellen Territorien etabliert (Cerqueira et al).
Der Zweck der Standardisierung der ventrikulären Segmentierung, Nomenklatur und koronararteriellen Territorien besteht darin, Konsistenz zwischen Untersuchungen zu schaffen. Dies ist von größter Bedeutung bei der Beurteilung der Myokardstruktur, Perfusion und Wandbewegung.
Herzebenen
Alle Bildgebungsverfahren definieren, orientieren und zeigen das Herz anhand der langen Achse des linken Ventrikels und ausgewählter Ebenen, die im 90°-Winkel zur langen Achse stehen. In Bezug auf die Echokardiographie bedeutet dies, dass die folgenden Ebenen verwendet werden: kurze Achse, vertikale lange Achse und horizontale lange Achse. Diese drei Ebenen entsprechen der parasternalen kurzen Achse, dem apikalen Zweikammerblick und dem apikalen Vierkammerblick (Tabelle 1).
Tabelle 1. Herzebenen in der Echokardiographie
Herzebene | Echokardiographische Schnittebene |
Kurze Achse | Parasternale kurze Achse |
Vertikale lange Achse | Apikaler Zweikammerblick |
Horizontale lange Achse | Apikaler Vierkammerblick |
Segmente des linken Ventrikels
Basierend auf anatomischen Landmarken und Obduktionsstudien (Edwards et al) ist der linke Ventrikel entlang der ventrikulären Längsachse in drei gleiche Teile unterteilt. Dies erzeugt drei kreisförmige Abschnitte des linken Ventrikels, die als Basis, Mitte und Apex bezeichnet werden. Diese drei Teile werden in insgesamt 17 Segmente unterteilt (Abbildung 1): Sechs basale Segmente, die 35% der Myokardmasse ausmachen; sechs Segmente in der Mitte, die 35% der Myokardmasse ausmachen; und 5 apikale Segmente, die 30% der Myokardmasse ausmachen. Das Modell mit 17 Segmenten bietet im Vergleich zu anderen Segmentierungsmodellen die beste Übereinstimmung mit der Anatomie.
Die Basis ist in sechs Segmente von je 60° unterteilt. Die Segmente sind einmal herumgehend basal anterior, basal anteroseptal, basal inferoseptal, basal inferior, basal inferolateral und basal anterolateral. Die Mitte ist ebenfalls in sechs 60°-Segmente unterteilt (mitt-anterior, mitt-anteroseptal, mitt-inferoseptal, mitt-inferior, mitt-inferolateral und mitt-anterolateral). Der apikale Teil ist in vier 90°-Segmente (apikal anterior, apikal septal, apikal inferior und apikal lateral) sowie der apikalen Kappe (Tabelle 2) unterteilt.
Tabelle 2. Die 17 Segmente des linken Ventrikels
Basale Segmente | Mittlere Segmente | Apikale Segmente | |||
1. | basal anterior | 7. | mitt-anterior | 13. | apikal anterior |
2. | basal anteroseptal | 8. | mitt-anteroseptal | 14. | apikal septal |
3. | basal inferoseptal | 9. | mitt-inferoseptal | 15. | apikal inferior |
4. | basal inferior | 10. | mitt-inferior | 16. | apikal lateral |
5. | basal inferolateral | 11. | mitt-inferolateral | 17. | apikale Kappe |
6. | basal anterolateral | 12. | mitt-anterolateral |
Diese 17 Segmente können als Zielscheiben-Diagramm mit der apikalen Kappe in der Mitte, den vier apikalen Segmenten als erster Ring, den sechs mittleren Segmenten als zweiter Ring und den sechs basalen Segmenten als äußerer Ring (Abbildung 2) angeordnet werden.
Der Ansatz der rechten Ventrikelwand an den linken Ventrikel dient der Identifizierung und Trennung des Septums von den linksventrikulären anterioren und inferioren freien Wänden.
References
Edwards et al: Standardized nomenclature and anatomic basis for regional tomographic analysis of the heart. Mayo Clin Proc. 1981;56:479–497.