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Tachykardie-induzierte Kardiomyopathie

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Tachykardie-induzierte Kardiomyopathie

Eine anhaltende Tachykardie kann eine Kardiomyopathie mit linksventrikulärer Dilatation verursachen. Diese Art von Kardiomyopathie, die als Tachykardie-induzierte Kardiomyopathie bezeichnet wird, kann durch jede Tachyarrhythmie verursacht werden, die zu anhaltenden Episoden schneller ventrikulärer Frequenzen führt (Tabelle 1). Kinder und gesunde Erwachsene können ebenfalls eine Tachykardie-induzierte Kardiomyopathie entwickeln (Gopinnathair et al). Die Langzeitprognose ist ausgezeichnet und die überwiegende Mehrheit der Patienten erholt sich nach Wiederherstellung des Sinusrhythmus (oder eines anderen Rhythmus mit normaler ventrikulärer Frequenz und Aktivierung) vollständig. Dies kann jedoch mehrere Monate dauern.


Tabelle 1. Arrhythmien, die eine Tachykardie-induzierte Kardiomyopathie verursachen können

SUPRAVENTRIKULÄRE ARRHYTHMIEN
Vorhofflimmern
Vorhofflattern
Vorhoftachykardie
AV-Knoten-Reentrytachykardie (AVNRT)
AV-Reentrytachykardie (AVRT)
Permanente junktionale reziproke Tachykardie (PJRT)
Junktionale Ektopische Tachykardie (JET)
VENTRIKULÄRE ARRHYTHMIEN
Ventrikuläre Tachykardie
Faszikuläre Tachykardie
HÄUFIGE EKTOPIEN
Ventrikuläre Extrasystolen (VES)
Supraventrikuläre Extrasystolen (SVES)
HERZSCHRITTMACHER
Pacing mit schneller ventrikulärer Antwortrate

Die Inzidenz der Tachykardie-induzierten Kardiomyopathie liegt bei Patienten mit Vorhoftachykardie zwischen 8%–10%(Medi et al, Ju et al). Die entsprechende Zahl ist bei Kindern mit 28% höher (Kang et al). Die Inzidenz beträgt 10%–34% bei Patienten mit ventrikulären Extrasystolen und/oder nicht-anhaltenden ventrikulären Tachykardien, die zur elektrophysiologischen Untersuchung überwiesen wurden (Hasdemir et al, Kawamura et al, Yokokawa et al).

Die Tachykardie-induzierte Kardiomyopathie ist vermutlich die Hauptursache für eine linksventrikuläre Dysfunktion bei Patienten mit Vorhofflimmern und anderen supraventrikulären Tachyarrhythmien. Darüber hinaus können ventrikuläre Tachyarrhythmien (einschließlich wiederkehrende Episoden einer ventrikuläre Tachykardie) diese Kardiomyopathie ebenfalls verursachen.

Die Dauer der Tachyarrhythmie scheint ein stärkerer Risikofaktor zu sein als die ventrikuläre Frequenz. Je länger die Dauer der Tachyarrhythmie ist, desto höher ist das Risiko einer Kardiomyopathie.

Pathophysiologie

Anhaltende Tachyarrhythmien führen zu folgenden hämodynamischen Effekten:

  • Eine Tachyarrhythmie führt zu einer verminderten Vorlast, einem verminderten Schlagvolumen, einem geringeren Blutdruck sowie einer verminderten Organperfusion
  • Die linksventrikuläre Dilatation führt zu einem allmählichen Rückgang der linksventrikulären Ejektionsfraktion auf. Dies wird von myokardialem Remodeling begleitet
  • Die Umbauprozesse gehen mit einer abnehmenden myokardialen Kontraktionsfunktion einher
  • Der zentralvenöse Druck, der pulmonale Kapillardruck und der systemische Gefäßwiderstand nehmen zu
  • Schädliche neurohormonelle Signalwege werden aktiviert, ähnlich wie bei der Herzinsuffizienz

Einen umfassenden Review der Pathophysiologie der Tachykardien-induzierten Kardiomyopathie bietet Gopinnathair et al.

Alle Tachyarrhythmien können eine Kardiomyopathie verursachen. Dies gilt auch für häufige ventrikuläre Extrasystolen (VES). In der Regel sind >20000 VES/Tag erforderlich, um eine Kardiomyopathie zu verursachen.

Das Management zielt darauf ab, den normalen Herzrhythmus wiederherzustellen. Wenn eine Wiederherstellung des Sinusrhythmus nicht möglich ist, muss versucht werden, die Frequenz und Aktivierung der Ventrikels zu normalisieren. Eine Beseitigung der Tachyarrhythmie behebt in der Regel die Symptome und macht die linksventrikuläre Dysfunktion und Dilatation rückgängig. Die Prognose ist ausgezeichnet und die Mehrheit der Patienten erholt sich vollständig.

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