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  3. Koronare (Ischämische) Herzkrankheit, akuten Koronarsyndromen und Myokardinfarkt
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Der akute Myokardinfarkt (AMI) trifft immer den linken Ventrikel

Ein Myokardinfarkt ist praktisch gleichbedeutend mit einem linksventrikulärem Infarkt. Alle Myokardinfarkte beeinflussen den linken Ventrikel. Ein rechtsventrikulärer Infarkt ist ungewöhnlich, kann jedoch auftreten, wenn ein proximaler Verschluss der rechten Koronararterie (RCA) vorliegt. Wenn jedoch der rechte Ventrikel betroffen ist, ist der linke Ventrikel aufgrund der Koronaranatomie praktisch immer mitbetroffen (siehe Koronararterien und Lokalisation von Infarkt und Ischämie). Eine detaillierte Daarstellung der Koronararterien finden Sie in der folgenden Abbildung.

Abbildung 1. Der rechte Ventrikel wird von Ramus marginalis dexter versorgt, der aus der rechten Koronararterie (ACD) stammt. Die ACD versorgt bei über 90% aller Personen auch die inferiore Wand des linken Ventrikels. Daher betrifft ein proximaler Verschluss (der ACD), der den Blutfluss zum rechten Ventrikel unterbricht, in 90% der Fälle auch die inferiore Wand des linken Ventrikels.
Abbildung 1. Der rechte Ventrikel wird von Ramus marginalis dexter versorgt, der aus der rechten Koronararterie (ACD) stammt. Die ACD versorgt bei über 90% aller Personen auch die inferiore Wand des linken Ventrikels. Daher betrifft ein proximaler Verschluss (der ACD), der den Blutfluss zum rechten Ventrikel unterbricht, in 90% der Fälle auch die inferiore Wand des linken Ventrikels.
EnglischLateinisch
RCA, right coronary arteryACD, Arteria coronaria dextra
PDA, right posterior descending coronary artery RIVP, Ramus interventricularis posterior
PLA, right posterolateral artery RPLD, Ramus posterolateralis dexter
LCA, left coronary artery
oder
LMCA, left main coronary artery
ACS, Arteria coronaria sinistra
LAD, left anterior descending coronary arteryRIVA, Ramus interventricularis anterior
Septals (septal branches) Rr. septales
Diagonals (Diagonal branches) Rr. diagonales
LCx, left circumflex coronary arteryRCX, Ramus circumflexus
OB oder OM, obtuse marginals Ramus marginalis obtusus
LPD, left posterior descending artery Ramus posterior ventriculi sinistri

Im Vergleich zum rechten Ventrikel zieht sich der linke Ventrikel gegen einen viel größeren Widerstand zusammen (d.h. gegen den Blutdruck im systemischen Kreislauf) und ist daher der höchsten Arbeitsbelastung ausgesetzt. Aus dem gleichen Grund hat der linke Ventrikel den höchsten Sauerstoffbedarf. Der rechte Ventrikel und die Vorhöfe arbeiten gegen viel geringere Widerstände und haben daher einen geringeren Sauerstoffbedarf. Die Wanddicke ist in den Vorhöfen und im rechten Ventrikel im Vergleich zum linken Ventrikel erheblich dünner. In der Tat besteht das Vorhofmyokard aus einer so dünnen Schicht, dass ein Großteil davon Sauerstoff direkt aus dem Blut in der Vorhofhöhle beziehen kann. Der linke Ventrikel ist beträchtlich dicker und kann — abgesehen vom Endokard — nicht den Sauerstoff aus der Ventrikelhöhle nutzen.

Die Lokalisierung des akuten Myokardinfarkts bezieht sich auf den linken Ventrikel

Die Angabe der Lokalisierung eines Myokardinfarkts steht in Bezug zum linken Ventrikel. Zu diesem Zweck wird der linke Ventrikel in vier Wände unterteilt: Die inferiore, anteriore, laterale und septale Wand (Abbildung 2 unten). Ein inferiorer Infarkt bezieht sich auf einen Infarkt in der inferioren Wand des linken Ventrikels. Ein anteriorer Infarkt bezieht sich auf einen Infarkt in der anterioren Wand des linken Ventrikels usw..

Abbildung 2. Die Anatomie des linken Ventrikels.
Abbildung 2. Die Anatomie des linken Ventrikels.

Wie bereits erwähnt, hat das Subendokard des linken Ventrikels im Fall einer Ischämie die schlechtesten Voraussetzungen. Die Infarzierung beginnt im Subendokard, von wo aus sie sich bis zum Epikard ausbreitet. Purkinje-Fasern überleben die Ischämie oft. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die Purkinje-Fasern durch das Endokard verlaufen. Es ist wahrscheinlich, dass Reizleitungsstörungen bei Myokardischämie ansonsten häufiger auftreten würden.

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